Dies war nicht unser schönster Urlaub hier. Dafür gab es am Anfang zu viel Reibung mit meiner Mutter (die wir exakt vor einer Woche nach Olbia gebracht haben und die mittlerweile wieder in Köln ist), dafür gab es zu viele unerwartet schwüle Tage, die v.a. Petra schwer zu schaffen machten, dafür gab es, wieder einmal, zu viele Probleme mit dem Haus: Letztes Jahr war es ein geborstenes Abwasserrohr, dieses Jachr ein Leck in der Frischwasserleitung, dass uns immer wieder zwang, den Haupthahn abzudrehen, bevor hunderte Liter kostbaren Wassers täglich ins Erdreich versickerten.
Gestern Abend war unsere Stimmung auf dem Nullpunkt. Wie zwei Trauerklöße schlichen wir durch das Dorf, kauften kleine Mitbringsel für Sara Marie und ihre Cousinen Tiziana und Vivana (die Kinder meiner Schwester) und wollten eigentlich nur nach Hause. Die Summe der einzelnen "Hindernisse" hatte uns langsam aber sicher die Kraft ausgesaugt.
Doch heute strich zum ersten Mal eine milde, freundliche Spätsommerbrise durchs Dorf und statt der drückenden Schwüle um die 40 °C. vom Wochenbeginn, pendelte sich die Temperatur bei angenehm zu ertragenden 30 °C. ein, dazu war es nicht mehr schwül, sondern trocken und durch den leichten Wind wirklich ideal.
Heute wurde uns dann klar, dass wir nicht zu lange hier sind, sondern viel zu kurz oder, wenn man so will, zu früh. Statt der letzten Ausläufer des stets mörderischen Hochsommers hier im August mitzunehmen (den ich zwar ganz gut, wenn auch etwas phlegmatisch, Petra aber überhaput nicht ertragen kann), wären wir lieber erst
jetzt gefahren. Ich bin sicher die kommenden Septemberwochen sind deutlich erträglicher und noch einmal leerer (wobei jetzt schon der größte Teil der Continentali-Heerscharen abgereist ist).
Eine baldige Rückkehr ist dieses Mal nicht ins Sicht: Zunächst einmal muss der Schaden an der Wasserleitung zuverlässig repariert sein. Vor Pfingsten 2008 (Ein Kurzurlaub mit Sara Marie?) wird also auch ein Kurztrip sehr unwahrscheinlich sein. Und bis dahin sind es noch viele Monate

Und so bin ich nun doch nicht erleichtert, dass ich morgen nach Hause fliege, sondern traurig. In gewisser Weise fühle ich mich um einen besseren Urlaub betrogen, obwohl ich natürlich niemanden dafür verantwortlich machen kann und obwohl es immer etwas gibt, was im Urlaub nicht gelingt. Ich verlasse Cala Gonone morgen mit dem Gefühl, dass ich meinen nächsten Urlaub hier sorgfältiger und umsichtiger planen und timen muss.