Verdammt, ich bin ruiniert: amazon.it ist online gegangen. Seit Jahren suche ich nach einem guten italienischen Online-Shop, der mir zu guten Preisen italienische Bücher und CDs (und DVDs) ins Haus schickt, ich fürchte, der ist nun mit amazon.it da - mit hoffentlich nicht zu fatalen Folgen für mein Portemonnaie.
Die Auswahl ist - wie gewohnt bei amazon.de oder amazon.com - groß, man kann sich mit seinem amazon.de-Account einloggen (Praktisch!), zur Bezahlung kann man allerdings nur Kreditkarten und kein deutsches Girokonto verwenden. Die Preise der Artikel sind moderat, allein die Versandkosten (6 + 0,50 Euro pro kg) aus Italien bleiben (wie schon bei allen anderen Online-Shops, die ich abgeklappert habe) der Knackpunkt. So berechnet amazon.it beispielsweise für das neue Buch von Andrea De Carlo »Leilui« (Preis 12,95 Euro) die (bei Büchern auf 4% reduzierte) italienische Mehrwertsteuer IVA extra (+ 0,91 Euro,wird erst im Einkaufswagen angezeigt. Wie doof, was soll denn das?) und 6 Euro Porto (+ 0,42 Euro IVA). Das sieht dann in der Endabrechnung so aus:
12,95 E (Buch) + 00,91 E () + 06,00 E + 00,42 E = 20,28 Euro für ein Buch, dass es bei amazon.de nicht auf Italienisch gibt. Naja....
Immer noch nicht billig, aber billiger als alle anderen italienischen Versender, die ich gefunden habe. Noch verwirrender anders sieht es bei CD-Einkäufen aus:
Normalerweise will ich nicht Artikel meiner verschiedenen Blogs crossposten, aber da uergsel.de mit Abstand die meisten Leser hat, erlaube ich mir ausnahmsweise mal einen "Programmhinweis" in eigener Sache: Auf den Seiten meines jüngsten Blogprojektes italia-blog.de findet ihr einen Artikel über den schwedisch-italienischen Film "Videocracy" bzw. über die wirklich sehr irritierende Reaktion darüber in Italien.
Ich wehre mich ja immer gegen die gerade in Deutschland immer wieder sehr großmäulig geäußerte Kritik an der italienischen Demokratie, aber es gibt freilich starke Tendenzen in der italienischen Gesellschaft, die sehr besorgniserregend sind. Oder wie es ein Kommentar in einem italienischen Videoblog treffend zusammen gefasst hat: «30 Jahren Titten und Ärsche im Fernsehen haben uns (Italiener) lobotomiert.»
Die italienische Website kook.it. offenbar eine junge Truppe an Schauspielern, hat auf Youtube eine Satire um Berlusconis zweifelhafte Aussagen in seinen privaten Affären um Noemi Letizia (die minderjährige Tochter eines angeblich alten Freundes) und Patrizia D'Addario (die Escort-Begleiterin, die Berlusconi angeblich niemals getroffen haben will) veröffentlicht. Das Lost-Autorenteam wird engagiert, um Berlusconi aus dem Netz aus widersprüchlichen Aussagen mit einer abstrusen, aber in sich schlüssigen Geschichte (à la Lost) herauszulavieren.
Die erste Folge von "Lost in Berlusconi" gibt es auch mit englischen Untertiteln:
Seit ca. 24 Stunden bin ich nun wieder zurück in Köln. Es war ein bemerkenswert angenehmer, unspektakulärer Urlaub ohne absoluten Highlights aber auch ohne Tiefschläge: Kein Krankenhaus, kein Arztbesuch, keine Defekte am Auto, keine größeren Katastrophen im Haus (alle Wasserleitungen blieben ganz ), keine Unfälle, keine Toten. Wirklich, in seiner Gewöhnlichkeit war der diesjährigen Familien-Sommer-Urlaub (Parallel zu Petra, Sara und mir waren ja auch meine Schwester und ihre Familie vor Ort) völlig ungewöhnlich.
Seit einigen Tagen ist der Sommer da. Endlich. Nein, wenn ich den Wettervorhersagen fuer Deutschland glauben darf, dann wird es erst am Wochenende jenseits der Alpen sommerlich, ich bin dem Sommer hinterher gereist: Endlich Waerme, endlich Sonne, endlich blauer Himmel. Mag sein, dass es Menschen gibt, denen das deutsche Grau-in-Grau nichts ausmacht, ich merke es - und ich merke jetzt, wie leichtherzig (Gibt es das Wort?) ich hier bin, wo alles warm ist... nicht einmal uebertrieben heiss, einfach nur warm...
Ich gehe wieder raus... ein stickiges Internetcafé ist nicht das richtige fuer solch einen herrlichen Tag...
Es ist mal wieder so weit: Für drei Wochen bin ich tendenziell eher offline, weil ich bis zum Anfang August auf Sardinien, genauer gesagt in Cala Gonone weile. Zum einen will ich...
Heee... Moment einmal?! Doch nicht schon wieder Urlaub, Herr Ürgsel? Doch, oh ihr meine neidischen Freunde, schon wieder - diesmal mit Kind (Sara Marie), Kegel (eigenes Auto) und Petra folgt uns nach einer Woche. Ich fahre dahin, wo es warm und sonnig ist, wo das Meer ist und ich mich wohl fühle. So! Ätsch! Aber danach verspreche ich euch, danach ist erst einmal Ruhe.
Ok, zumindest ist noch nichts geplant
Ich freue mich darauf, seid nicht neidisch (denn das macht hässlich), sondern gönnt mir den Spaß. Bücher, Hörbucher, CDs sind zusammengeräumt und wie immer gibt es bestimmt den einen oder anderen Live-Artikel aus dem Internet-Café.
Warum muss ich heute eigentlich am frühen Morgen quer durch die halbe Insel zum Flughafen brausen, obwohl mein Flug ursprünglich um 15h10 losgehen sollte, dann aber auf 9h35 vorverlegt wurde? Ihr ahnt es: Berlusca ist Schuld, klar! Der hat nix besseres zu tun, als seinen Freund Vladimir (Putin) auf seinen Sommersitz an der Costa Smeralda (Sardinien) einzuladen. Und wenn die Russen kommen, wird der Flughafen kurzerhand für alle anderen gesperrt.
Italien laechelt. So wie der frischgebackene Ministerpraesident Berlusconi. Italien hatte unter Prodi ein bisschen Demokratie geprobt und Probleme gewaelzt, doch nun ist es genug. Schluss mit Unlustig! Die Demokratie, die demokratische Gesellschaft der Italiener endet am eigenen Geldbeutel? "Was? Ich soll fuer das Wohl aller Steuern zahlen? Nichts mehr vom Staat geschenkt bekommen? Vaffanculo democrazia e libertà." Und wenn dann einer kommt, der ihnen verspricht, die Steuern zu senken, die Renten anzuheben, die Preise fuer alles moegliche zu senken, Arbeit zu schaffen, dann glaubt man ihm. Italiener fragen nìe nach dem "Wie", sie glauben einfach. Vielleicht ist das katholische Erbe? Italiener wollen glauben, nicht wissen; Italiener wollen nicht belangt werden von Staatsschulden, Korruption, schlechter Infra-Struktur, Umwelt-Problemen, sie wollen ewigen Sonnenschein, einer, der ihnen verspricht, dass alles gut wird, dass alles gut ist, und schon sind bereit alles zu glauben, alles zu schlucken, alles zu akzeptieren.
Niemand wird sich wirklich ueber das Wahlergebnis in Italien gewundert haben, oder? Und doch ist es schockierend zu sehen, dass die stabilste Mehrheit in Italien seit Menschengedenken ausgerechnet von einer Rechts-Regierung errungen wurde. Die Italiener haben den tausend Versprechen Berlusconis ein drittes Mal vertraut, kaum zu glauben, aber offenbar hat jedes Land genau die Regierung, die es verdient. (Die genauen Resultate reiche ich noch nach, wenn ich wieder in Deutschland bin).
Die einzige Ueberraschung ist der Zusammenbruch der neuformierten Links-Partei "La Sinistra/ Arcobaleno" ("Die Linke/ Regenbogen"), die in beiden Kammern den Sprung ins Parlament nicht geschafft hat. Ueberhaupt haben es viele, viele Parteien nicht geschafft. Ironischerweise hat Italien nun von alleine das geschafft, was eigentlich ein neues Wahlgesetz sichern sollte: Es gibt stabile Bloecke und Mehrheiten... nur eben leider die falschen...
Vorgestern bin ich angekommen, und es war sofort so, als ob ich niemals weg gewesen waere seit dem letzten September... es hat sich kaum etwas veraendert im Ort, es ist kuehler, deutlicher kuehler und es fehlen die Heerscharen von Touristen.
Ich habe den Eindruck, ich bin alleine im Ort, obwohl ich hie und da einige Touristen sehe, ist es so, als seien sie nicht existent. Cala Gonone gehoert mir...
Es ist mal wieder so weit: Für eine Woche bin ich tendenziell eher offline, weil ich bis zum 18.04. auf Sardinien, genauer gesagt in Cala Gonone weile. Zum einen will ich vor Ort gegen die drohende Machtübernahme von Berlusca stimmen (obwohl es da kaum etwas zu machen geben wird), zum anderen gibt es dringende Reparaturen am Haus, die keinen Aufschub mehr dulden. Petra kommt heuer nicht mit, so dass ich mich (mit meiner Ma) alleine ums Offizielle kümmern kann/ muss/ soll. Ich rechne dennoch mit viel Zeit für Spaziergänge, Bücher, Musik und Gedanken, vielleicht sogar für den einen oder anderen Live-Artikel aus dem Internet-Café.
Anderthalb Stunden Autofahrt von Cala Gonone nach Olbia zum Flughafen, dann weniger als zwei Stunden Flug, noch einmal eine gute Stunde S-Bahn-Fahrt (inkl. 40 Minuten Wartezeiten, grummel) vom (Köln-Bonner) Flughafen bis nach Hause (der Kölner Nahverkehr ist nicht nur mit der KVB ein Desaster, die DB und ihre halbherzigen S-Bahn-Fahrten, die auch schon mal ersatzlos ausfallen können, wie heute geschehen, fügen sich nahtlos ins allgemeine Kölner Verkehrschaos-Konzept): Wir sind seit ca. 19 Uhr wieder zu Hause in Köln, müde und etwas traurig...
Dies war nicht unser schönster Urlaub hier. Dafür gab es am Anfang zu viel Reibung mit meiner Mutter (die wir exakt vor einer Woche nach Olbia gebracht haben und die mittlerweile wieder in Köln ist), dafür gab es zu viele unerwartet schwüle Tage, die v.a. Petra schwer zu schaffen machten, dafür gab es, wieder einmal, zu viele Probleme mit dem Haus: Letztes Jahr war es ein geborstenes Abwasserrohr, dieses Jachr ein Leck in der Frischwasserleitung, dass uns immer wieder zwang, den Haupthahn abzudrehen, bevor hunderte Liter kostbaren Wassers täglich ins Erdreich versickerten.
Sonnige Gruesse aus dem Internetcafé (und von einer offenbar italienischen und nicht-deutschen Tastatur) sendet euch der Ürgsel-Chef (Ürgsel geht leicht wg. c&p). Nach einigen durchwachsenen Spaetsommertagen mit rund 25-28 Grad und gelegentlichen Gewittern, ist seit gestern der Hochsommer wieder ausgebrochen: Bei Temperaturen von 35-38 Grad und azurblauem Himmel geniessen Petra und ich endlich den Sommer, den richtigen, echten, wahren Sommer, den wir so lange vermisst haben. Und was fuer euch vielleicht nur ein mehr oder minder angenehmes Wetterphaenomen ist, ist fuer mich ein fast ueberlebenswichtiger Abschnitt im Jahr, in dem ich Waerme und Licht speichere, um im Sommer nicht vollends schwermuetig zu werden. Doch Winter und Kaelte scheinen weit und ich bin gluecklich hier...
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